Bankerwitze

Sich über diejenigen lustig zu machen, die mächtiger sind als man selbst, gehört zu den alten Traditionen der Menschheit. Für diejenigen, die gesellschaftlich eher zu den Benachteiligten gehören, ist der Humor oft das einzige Ventil, um sich Luft zu verschaffen. Wer wollte bestreiten, dass heutzutage die Größen der Finanzwelt mindestens ebenso viel Macht besitzen, wie Regierungschefs, wenn nicht mehr? Da kann es nicht ausbleiben, dass die im Geldwesen Beschäftigten zunehmend zur Zielscheibe spottlustiger Zeitgenossen werden.

Überschuldung ist die Existenzbedrohung der Neuzeit

Bankerwitze

Die Zeiten, in denen die Bevölkerung vor der Willkür von Diktatoren und anderen politischen Machthabern fürchten musste, sind in unserem Kulturkreis gottlob vorbei. Dennoch müssen viele Menschen um ihre Existenz bangen, was häufig mit ihrer finanziellen Situation zu tun hat. Heute droht der gesellschaftliche Absturz durch Überschuldung und Hypothekenlasten, die nicht abgetragen werden können. Wer einen Kredit benötigt, muss dafür bei seiner Bank vorstellig werden und sich in Bezug auf seine finanziellen Verhältnisse regelrecht nackig machen, weil der Bankier am längeren Hebel sitzt. Wer nicht mehr in der Lage ist, seine Kredite zu bedienen, kann die Grundlagen seiner Existenz verlieren.

Bankerwitze haben Tradition

Machtgefälle dieser Art hat es schon vor Jahrtausenden gegeben. Schließlich wird bereit in der Bibel vom Rauswurf der Geldverleiher aus dem Tempel berichtet. Insofern verfügen auch die Bankerwitze über eine lange Tradition, auch wenn die Berufsgruppe anders benannt wurde. Im Mittelalter wurden reiche Leute allgemein als Pfeffersäcke bezeichnet, weil dieses Gewürz so kostbar war.

Zu den Eigenschaften, die am häufigsten Anlass für Bankerwitze geben, zählen:

  • Habgier
  • Unfähigkeit im Umgang mit Geld
  • Großspurigkeit

„Finanzkrise“ brachte neuen Bankertyp hervor

Besonders nach der sogenannten Finanzkrise, die ab 2008 ihren Anfang nahm, hat das Witzemachen über Banker einen starken Schub bekommen. Kein Wunder, denn das gemeine Volk, der Steuerzahler, musste für die Folgen leichtsinnigen Umgangs mit dem Geld durch die Banker haften. Das Bild vom Banker hat gerade in jüngster Zeit eine Wandlung erfahren. Heute ist er nicht mehr jene blasse Figur, die hinter einem Schalter sitzt, sondern ein zockender Yuppie, der Unsummen an der Börse verspekuliert. In dieser Hinsicht hat im Bewusstsein großer Teile der Bevölkerung eine Verschmelzung von Banker und Spekulant stattgefunden.

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