Menschen mit schwarzem Humor lieben sie, während Zartbesaitete sie eher meiden: Die bösen Witze und Sprüche, die unter die Gürtellinie gehen. Doch wo haben sie eigentlich ihren Ursprung und warum kommen sie so gut an?
Nahezu täglich begegnet man bösen Witzen. Sei es in Cartoons, Zeitungen, Blogs oder im Gespräch mit Freunden und Kollegen. Überall sind sie zu finden. Sie sind ein Teil unserer Kultur und das schon eine sehr lange Zeit. Vor allem die Komikergruppe Monty Python waren Wegbereiter des bösen Witzes. Zusammen mit anderen humoristischen Elementen wie Absurdität und trockenem Humor gilt er heute als Teil des Britischen Humors. Doch auch eine andere Kultur hatte maßgeblichen Einfluss an der Verbreitung schwarzhumoriger Witze. In den 60er Jahren wurden hauptsächlich von afroamerikanischen Jugendlichen das Spiel the dozens gespielt. In diesem ging es darum, das Gegenüber auf möglichst böse, aber dennoch witzige Weise, zu beleidigen und so das Spiel für sich zu entscheiden. Durch dieses Phänomen haben sich beispielsweise auch die so genannten Mutter-Witze entwickelt, die man wohl als klassische böse Witze bezeichnen kann.
Die Popularität böser Witze hat mehrere Gründe. Zum einen ist da die Faszination am Abgründigen, Kontroversen und Schmutzigen. Die meisten Menschen lieben es, zu provozieren und Witze sind ein gutes Mittel dafür, da einem im Grunde niemand lange böse dafür sein kann. Zum anderen liegt die Beliebtheit böser Witze auch daran, dass immer auch ein wahrer Kern darin zu finden ist. Der Zuhörer soll nicht nur darüber lachen, sondern auch über die Aussage nachdenken. Der böse Witz soll also auch auf Missstände aufmerksam machen und ernsten Dingen etwas Erheiterndes geben. Besonders sexuelle und tragische Themen werden oft aufgegriffen. Zwar wird die Vielschichtigkeit nicht immer erkannt, aber sie schwingt stets mit, wenn wiedermal ein Jux zum besten gegeben wird, der weit unter die Gürtellinie geht. Wenn Kinder böse Witze erzählen, ist das meist der berühmte Reiz am Verbotenen.
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